Anomalie

Anomalie

Kino-Dokumentafilm / Essay: 90 min
In Postproduktion / Estimated release:  2018
Entwickelt von / Developed by Richard Wilhelmer & Daniel Haingartner

http://anomalie-movie.com/

Wie wirklich ist unsere subjektiv erlebte Wirklichkeit und welche Bedeutung hat die Frage nach der Wahrnehmung von Realtiät im Kontext sozialer Strukturen?

Die komplexen Ökonomien einer modernen Zivilisation sind logistisch von der Definition einheitlicher Normen und Maßeinheiten bestimmt. Aber welche Rolle spielen soziale Normen für das gesellschaftliche Zusammenleben?

„Während des Mittelalters war die westliche Gesellschaft vom NEIN bestimmt. Eine Disziplinargesellschaft, dominiert vom Christentum. Die heutige Leistungsgesellschaft ist bestimmt vom JA. Ein Positivitätsdiktat. Wer früher die Kriminellen und die Verbrecher waren, sind heute die Depressiven und die Versager. Was früher die Gefängnisse und Kerker waren, sind heute die Shoppingmalls und Fitnesstudios.“ (Byung-Chul Han)

Der Film begleitet den obdachlosen Philosophen und selbst bekennenden „Irren“ Fritz Joachim Rudert (Alias Leonardell) auf seiner Mission die „ferngesteuerten Massen“ aus ihrem Wahn zu befreien. Wie sich jedoch herausstellt verbucht der verrückte Fritz gemeinsam mit einem bundesweiten Verband gegen psychiatrische Gewalt in Deutschland tatsächlich ernst zu nehmende politische Erfolge.

Renommierte Forscher wie Allen Frances, Elisabeth Loftus oder Gerhard Roth erläutern wirtschaftliche Interessen, wissenschaftliche Ambitionen und politische Zusammenhänge in und um die Welt der menschliche Psyche.

Joscha Bach, Konginitionsforscher am MIT – Massachusetts Institute of Technology – erzählt über Bewusstsein und „Psyche“ künstlicher Intelligenz und behandelt jene neue Dimension des „Denkens“ im evolutionstheoretischen und ethischen Kontext.

„Anomalie“ ist ein Essay über systemische und individuelle „Abnormitäten“ in unserer abendländischen Gesellschaft. Die filmische Bestandsaufnahme einer Reise, die zu keinem Ergebnis führt, sondern vor Allem zu einer Erkenntnis:

“Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben.” Epiktet

Gefördert/Funded:
Bundesministerium für Kunst und Kultur Österreich, CineArt, Stadt Wien

Co-Produktion:
ORF / Österreichischer Rundfunk (Public Television Austria)

English Version

How real is our individual perceived reality and to what relevance does this question have within the make-up of our collective social structures?

A set of agreed upon arrangements underpin our modern economies and societies by the mechanism of standardization. What role do such standards play in our communal life? There simply exists no standard for truth.

During the Middle Ages western societies operated under the rule of prohibition and discipline, determined and decreed by the order of Christian Law.

The contemporary performance based society is determined by the ‘YES’.- a mandated positivity diktat. Previous criminals and felons made way for the depressed and failures. Prisons and dungeons have morphed into spaces of commerce and consumption, shopping malls and fitness studios…*

This film accompanies the ‘homeless philosopher’ and ‘professed lunatic’ Fritz Joachim Rudert (Alias Leonardell) on his mission to release the mind-controlled masses from their mania. And indeed it may appear that ‘crazy‘ Fritz and his confederates from the German anti-phsychiatry movement „BPE“ (Bundesverband gegen Psychiatrische Gewalt) achieved a political movement.

The inquires and work by renowned researchers: Allen Frances, Elisabeth Loftus, Joscha Bach and Gerhard Roth exemplify the economical interests, scientific ambitions and political coherences in and around the world of the human consciousness.

Anomalie is an essayistic film about the systemic and individual ‘abnormalities’ of the so-called Western World. The result is a cinematic journey that provides an inventory of many fragmented and discursive narratives towards one singular conclusion: “Man is not worried by real problems so much as by his imagined anxieties about real problems” Epictetus